Gehört: „Animals“ – eine Compilation für Tiere

animalitunesDer Titel dieser Compilation verrät es schon: Es geht bei diesem Album um Tiere. Nicht die Songs selber handeln von Tieren, sondern die kompletten Einnahmen aus diesem Album gehen an Einrichtungen, die für Tiere eintreten. Die Idee dafür hatte Scott McEwan (The Candle Thieves, Caffeine), der dank des Filmes „Earthlings“ darauf aufmerksam gemacht wurde und das innere Bedürfnis verspürte, Tieren auf irgendeine Art und Weise zu helfen:

„100 Prozent der Einnahmen gehen an Tierschutzorganisationen, die versuchen, lebenswürdigere Bedingungen für Tiere durchzusetzen. Jeden Monat werde ich eine andere Organisation auswählen und Details posten, wohin das Geld gespendet wurde und zu welchem Zweck“, erklärt Scott McEwan auf der Internetseite seines Projektes www.catchingwasps.co.uk. Zu den ersten Organisationen gehören www.animalaid.co.uk und www.seashepherd.org.

Er bat befreundete Bands und Plattenlabels um Hilfe, und das Ergebnis kann man sich jetzt bei iTunes runterladen. „Es war erstaunlich einfach, alles zu organisieren,“ sagt Scott. „So ziemlich alle Bands sagten: ‚Klar, nimm dir jeden Song den du willst!‘, und Labels, wie zum Beispiel Alcopop waren sehr wohlwollend wenn es darum ging, ihre Bands zu kontaktieren und haben mir sogar Hilfe angeboten wo immer ich sie brauche.“ Ich persönlich finde die Idee wunderbar. Ich habe schon früher auf diese Weise gespendet – für die Flutopfer von Nashville, im Grunde hauptsächlich, weil mir die Musik sehr gut gefallen hat und das Spenden ein schöner „Nebeneffekt“ ist.

Wie ist nun die Musik auf Animals? Die Songs auf „Animals“ sind nicht, wie man es annehmen könnte traurig, sondern überwiegend fröhlich und spaßig. Den Anfang bilden die folkigen My First Tooth mit ihrem Publikumsliebling „Margaret Yen“. Gefolgt von Stagecoach mit „Good Luck With your 45“ von ihrer alten EP „We Got Tazers!“. Sie habe gerade eine neue EP „Crash My Ride“ veröffentlicht, über die ihr bei uns in Kürze mehr lesen könnt.

Natürlich gibt es auch einen Song von den Candle Thieves: „Pull Back The Moon“ wurde bisher auf keinem Album veröffentlicht, weil er nicht wirklich in die anderen Veröffentlichungen reinpasste, es gab ihn ursprünglich als kostenlosen Download. „Pull Back The Moon“ ist einer meiner liebsten Songs der Diebe und der Grund, wieso ich diese Band vor einem Jahr so lieb gewonnen habe. Er ist wunderschön traurig und einer der wenigen Songs, die selbst nachdem ich sie für Tage und Wochen gehört habe, nichts an ihrer Schönheit verlieren. Die Melodie und Scotts Stimme wirken extrem fragil.

Lost On Campus fällt durch seine Stimme und seinen großartigen Akzent auf. „I’m A Dreamer, Baby!“ sagt alles. Einer muss daran glauben, dass alles gut wird. Auch Sam Little ist mit dabei. Es ist kein Geheimnis, dass wir Sam Little mögen, immerhin haben wir das ja vor nicht allzu langer Zeit hier bekanntgegeben.

In „Theme from Glock’s Corner“ zeigt Glockenshields, die zweite Hälfte der Candle Thieves, was er am Piano drauf hat und dass man nicht unbedingt einen Text benötigt, um Gefühle zu transportieren. Es ist leicht, ein wenig wie der kleine Eisladen um die Ecke in einem alten Disneystreifen. Ich frage mich, ob wohl noch eine Wohnung frei ist in der nähe von Glock’s Corner, es scheint ein wirklich schöner Ort zu sein. Vielleicht mit ein paar wenigen dunklen Wolken ab und an, aber die verschwinden auch wieder.

Wie im Film geht es auch bei Hayden Gigner mit „Love (Like It Was In The Movies)“ zu – das Intro verrät es schon. Es ist wie das Intro zu einem großen Liebesfilm und kommt mir sogar bekannt vor. Der Song ist ähnlich schmalzig wie die überspitzte Form eines solchen Films, aber es passt irgendwie. Es wäre ja kein kein richtiger Liebesfilm, wenn es nicht so wäre.

Ganz anders geht es bei Caffeine zu, der anderen Band von Scott McEwan. Ihre Musik ist gelinde gesagt etwas anders als die der TheCandleThieves3ByOliviaFrayman13Candle Thieves, Caffeine machen eher eine Art Punkpop, sehr viel rockiger als die meisten Songs auf „Animals“. Neben Stagecoach gibt es noch The 925’s mit „In The End“. Ich möchte gerne tanzen, wenn ich sie höre. Rock, Hooks und eingängige Texte sind das Rezept aller drei Bands, der Unterschied ist: Caffeine vermischen das mit Punk, The 925’s mit noch mehr Rock und auffälligen Gitarren, und Stagecoach bringen eine Art Powerpop mit.

Den Abschluss bildet eine Band, die letzten Sommer einen großen Teil meines Soundtracks ausgemacht hat: The Mismatch. Sie sind purer Sommer. „Keep On Moving“ heißt der Song und einen besseren Abschluss könnte es nicht geben. „Open my lungs, gonna keep on running“ – nicht stehenbleiben, nicht hängenbleiben, sondern man muss sich bewegen, weitergehen, immer in Bewegung bleiben, das ist das Motto dieses Songs, und recht haben sie.

Die „Animals“ Compilation hat zwei Dinge zu bieten:

  1. einen großartigen Sommersoundtrack mit guter Musik von vielen Indiekünstlern aus Großbritannien

  2. Sie ermöglicht auf einfache Weise, einen Mann mit der Vision, etwas Gutes zu tun, zu unterstützen.

Weitere Informationen über dieses Projekt und den monatlichen Bericht wohin das Geld geht, gibt es auf www.catchingwasps.co.uk oder auf Twitter (www.twitter.com/catchingwasps). Die Kombination daraus, Tieren zu helfen und gleichzeitig mit guter Musik belohnt zu werden geht hier voll auf. Also, worauf wartet ihr noch? Ab zu iTunes und ein bisschen neue, frische Musik kaufen.

Gehört von: Dörte Heilewelt