Mia im Dating-Dschungel, Part Three

Mission „Mann für Mia“ macht erste Fortschritte

Wunderbar, mein Dating-Portal-Profil im Schweiße meines Mia_KAngesichts mehr oder minder zu Ende ausgefüllt und mal ein bißchen auf Entdeckungsreise gegangen. Gar nicht so übel, die Herren der Schöpfung hier. Gut, frau muss ein wenig aussieben, aber das ist ja nicht nur in der virtuellen Welt so, oder? Pfui, das klingt jetzt aber arrogant! Na, ist doch aber wahr! Ich muss mich doch hier nicht mit Kerlen rumschlagen, die ich sonst auch nicht angucken würde. Noch mal für´s Protokoll: Ich bin nicht verzweifelt. Kein bisschen.

Nach ein bißchen rumklicken fällt mir ein potentieller Flirt-Kandidat ins Auge. Schreib ich  den jetzt an oder warte ich? Ha, wenn ich jemanden anschaue, kann der das ja sehen. Gar nicht dumm. Ich gucke,  er guckt zurück, ganz wie im richtigen Leben. Jetzt ein lässiger Spruch, schon kommen wir ins “Gespräch”. Per Nachricht, an den Chat trau ich mich noch nicht ran.

Ganz süß, der Stefan. Groß, dunkelhaarig und scheinbar auch nicht hässlich (suggerieren immerhin seine drei Fotos, aber man weiß ja nie. Hab schließlich auch nur die Bilder, die mich von meiner Schokoladenseite präsentieren, gepostet. Die Schnappschüsse mit Zottelfrisur Marke „Vom Winde verweht“ bleiben schön unter Verschluss.). Charmant und witzig ist er obendrein. Blöderweise wohnt er momentan in Bremerhaven und spielt Seemann. Mist. Erklärt auch seinen Nicknamen. Ich  Ahnungslose fühlte mich bei „Seabear[…]“ natürlich nur an die  gleichnamige isländische Band erinnert. Hätte ich eigentlich auch mal selbst drauf kommen können. (Merke: Die Frage “Welche Bedeutung messen Sie einem Pseudonym bei?“ zukünftig doch etwas genauer betrachten!) War ja klar, dass da ein Haken sein muss! Wie lange soll ich bitte warten, bis der mal Landgang hat? Und wieso hat er überhaupt Berlin als Wohnort angegeben?

Was soll´s,  als Übungsobjekt im Umgang mit virtuellen Flirtpartnern ist er mir natürlich trotzdem willkommen. Also fliegen die Nachrichten hin und her. Statt zu schlafen tausche ich fröhlich mit Stefan kleine Neckereien aus. Zum Glück weiß er nicht, dass ich hier total unsexy in Karo-Schlafanzug und Plüschpantoffeln sitze. (NEIN, nicht mit Gesichtsmaske! Das wäre ja nun wirklich Klischee…) Würde der Flirterei auch sicherlich Abbruch tun. Schwupps, ist es plötzlich schon zwei Uhr. Kinder, wie die Zeit vergeht. Okay, ich merke schon, ich muss meine Anwesenheit im virtuellen Single-Paradies ein wenig limitieren. Schließlich hab ich ja auch noch was anderes zu tun.

Aber doch gar nicht so schlecht für den ersten Versuch. Hatte nach der Bergüßungs-Mail vom Fußfetischisten ja schon ein wenig Sorge, was mich so erwarten würde. Dank Stefan bin ich jetzt gar nicht dazu gekommen meine restliche “Post” zu lesen. Macht nichts, die kann warten.

…Fortsetzung folgt!